Band
2.2: Robinson Krusoe
Herausgegeben
von
Wolfgang
Hörner und Jutta
Heinz unter Mitarbeit von Jochen Zwick 2016,
geb. 326 S., 4 Abb.
59 Euro [D], bei Bezug der Gesamtausgabe
49 Euro [D]
ISBN 978-3-86809-042-0
Robinson
Crusoe gehört
zu den großen und einflussreichen
mythologischen
Gestalten der Neuzeit, (so zu Recht Ian Watt). Seine
Überlebensfähigkeit
unter widrigsten Naturbedingungen extra
societatem,
seine Befähigung zur Aufrechterhaltung kultureller Standards
in
intellektuellen und moralischen Bereichen unter naturzuständlichen
Bedingungen,
seine Fähigkeit zu Mitlied und
Herrschaft gegenüber
Naturvölkern
machten den britischen Abenteurer zu einer prägenden
Gestalt
im Selbstverständnis der europäischen (auch eurozentrischen)
Moderne.
Nicht
zufällig ist daher nach Defoes Inauguration und ausnehmend
erfolgreicher
Erstveröffentlichung 1719 eine Fülle von Übersetzungen,
Adaptationen
und Nachdichtung zu verzeichnen; die ältere Forschung
spricht
von europaweit knapp 200 Publikationen mit Referenzen
auf
Defoes
Robinson.
Tatsächlich dürften es weit mehr sein. Zu den
bedeutendsten,
weil eigenständigsten Adaptationen dieses modernen
Mythos
gehört zweifellos diejenige Johann Karl Wezels, die
1779/1780
erstmals
publiziert wurde.
In
besonders anschaulicher Weise zeigt dieser Robinson
Krusoe Wezels
kenntnisreiche
Stellung in dieser zentralen politischen Debatte der
Spätaufklärung,
innerhalb derer seine, naturalistische Ethik und
utilitaristische
Politik keineswegs
allein
dasteht. Erst dieser Band und dessen ausnehmend
gelungene
Kommentierung lassen erkennen, wie dicht das Netz des
politischen
Diskurses der Spätaufklärung gestrickt war und welch
eigenständige
Position Johann Karl Wezel darin einnahm.
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